Veröffentlicht am von Lena Schubert
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Eine alarmierende Statistik zeigt, dass 63,5 % der tödlich verletzten Fahrradfahrer*innen 65 Jahre oder älter sind, was die Gefährdung älterer Radfahrender verdeutlicht. Diese Gruppe ist besonders durch E-Bikes, die oft als Pedelecs bezeichnet werden, gefährdet. Die Kombination aus höherer Geschwindigkeit und Zusatzgewicht der Elektrofahrräder stellt spezifische Herausforderungen dar, die nicht unterschätzt werden dürfen. Die Notwendigkeit eines gezielten Fahrsicherheitstrainings für diese Zielgruppe ist offensichtlich.
Im Straßenverkehr sind ältere Fahrradfahrer*innen eine der am stärksten gefährdeten Gruppen. Statistiken belegen, dass der Anteil der getöteten Senior*innen auf Pedelecs bei 68,8 % liegt, während er bei herkömmlichen Fahrrädern bei 59,4 % liegt. Diese Zahlen machen deutlich, dass die elektrischen Unterstützungssysteme von E-Bikes zwar eine sinnvolle Mobilitätslösung darstellen, aber auch ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich bringen.
Viele ältere Menschen haben in ihrer Jugend mit normalen Fahrrädern Radfahren gelernt und scheuen sich oft, sich auf die technischen Besonderheiten von E-Bikes einzulassen. Die höhere Geschwindigkeit, die durch den elektrischen Antrieb möglich ist, kann das Fahrverhalten stark verändern und erfordert eine Gewöhnung. Ältere Fahrer*innen müssen nicht nur die technischen Aspekte ihrer E-Bikes beherrschen, sondern auch ausreichende Erfahrung im Umgang mit der Geschwindigkeitskontrolle sowie eine Einschätzung der eigenen Fähigkeiten im Straßenverkehr entwickeln.
Fahrsicherheitstrainings bieten eine umfassende Lösung für das Bedürfnis nach mehr Sicherheit im Umgang mit E-Bikes. Solche Programme sind speziell darauf ausgelegt, älteren Radfahrenden die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, um das Risiko im Straßenverkehr zu minimieren.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Trainings ist die richtige Brems- und Fahrtechnik. Ältere Fahrer*innen lernen, wie sie das schwerere E-Bike in Notfällen kontrolliert zum Stehen bringen können. Das Verständnis für das Bremsverhalten kann in gefährlichen Situationen den entscheidenden Unterschied ausmachen. Außerdem werden die Teilnehmenden darin geschult, das Gleichgewicht des E-Bikes auch bei höheren Geschwindigkeiten zu halten, was besonders bei plötzlichen Fahrbahnwechseln oder in Kurven entscheidend ist.
Darüber hinaus legt das Training einen Schwerpunkt auf die Geschwindigkeitskontrolle. Da E-Bikes im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern eine deutlich höhere Beschleunigung bieten, ist es für die Fahrer*innen unerlässlich, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie sie sicher und kontrolliert Geschwindigkeit aufbauen und reduzieren können. Dies trägt dazu bei, gefährliche Situationen zu vermeiden und das Selbstvertrauen im Umgang mit dem E-Bike zu stärken.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Fahrsicherheitstrainings ist die Schulung in Verkehrsregeln und der Gefahrenprävention. Viele ältere Radfahrende haben das Gefühl, dass sie gut informiert sind, aber eine Auffrischung kann helfen, Unsicherheiten auszuräumen. Die Teilnehmer*innen lernen, potenzielle Gefahren im Straßenverkehr frühzeitig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
Praktische Tipps zur Risikovermeidung, wie das richtige Verhalten an Kreuzungen oder das Einschätzen von Abbiegesituationen, sind ebenso wichtig. Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das praktische Üben ermöglicht, was das Erlernte vertieft und verankert. Ein solches Training schafft nicht nur Sicherheit, sondern fördert auch die Freude an der Mobilität.
Insgesamt ist das gezielte Fahrsicherheitstraining für ältere E-Bike-Nutzer*innen ein wertvolles Angebot, das dabei hilft, ihre Mobilität zu sichern und gleichzeitig die Risiken im Straßenverkehr zu reduzieren. Die Kombination aus technischem Wissen, Fahrpraxis und einem Verständnis für Verkehrssituationen gibt den Teilnehmenden das notwendige Rüstzeug, um selbstbewusster und sicherer auf ihren E-Bikes unterwegs zu sein. Durch die Förderung solcher Trainings können wir dazu beitragen, dass ältere Menschen länger aktiv und sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.
Quelle: https://www.marktspiegel.de/erlangen/c-ratgeber/warum-sicherheit-im-strassenverkehr-fuer-seniorinnen-besonders-wichtig-ist_a123221
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