SG BBM Bietigheim im Abstiegskampf: Niederlage gegen Lemgo und Herausforderung im Schwabenderby

SG BBM Bietigheim kämpft um den Klassenerhalt: Verletzungsprobleme, schwache Wurfquoten und personelle Engpässe drohen den Abstieg im Handballkampf.

SG BBM Bietigheim kämpft weiter um den Klassenerhalt

Die SG BBM Bietigheim musste am 30. Spieltag eine herbe Niederlage gegen den TBV Lemgo Lippe hinnehmen. Mit 33:21 (15:8) verloren die Bietigheimer und stehen im Abstiegskampf erneut unter Druck. Trotz einer kämpferischen Leistung konnte das Team von Trainer Iker Romero den Rückstand nicht verringern.

Fehlende Frische und Verletzungsprobleme

Die Spieler aus Bietigheim hatten mit erheblichen personellen Problemen zu kämpfen. Wichtige Akteure wie Moritz Strosack, der an einer Wadenverletzung laboriert, und Maximilian Hejny, der kurzfristig erkrankte, fehlten dem Team. Gerade im rechten Rückraum, wo mit Dominik Claus ein weiterer Spieler aufgrund einer Langzeitverletzung ausfiel, fehlte es an Alternativen. Trainer Iker Romero betonte, dass die Frische und die notwendige Konzentration im entscheidenden Moment fehlten, um gegen ein starkes Lemgo zu bestehen.

Zusätzlich setzte die frühe Rote Karte gegen Fynn Nicolaus die bietigheimer Mannschaft weiter unter Druck. Diese Entscheidung sorgte für viel Diskussionsstoff und verlief nicht zum Vorteil der SG BBM, die sich bereits in einer schwierigen Situation befand. Die Tatsache, dass die Schiedsrichter zuvor eine ähnliche Aktion gegen Juan de la Peña nicht mit einer Karte ahndeten, sorgte für Unmut und Ablenkung innerhalb des Spiels. Romero sah sich gezwungen, seine Spieler während einer Auszeit auf die Schiedsrichterleistung zu fokussieren, anstatt sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Enttäuschende Wurfquoten und defensive Herausforderungen

Ein entscheidender Faktor für die Niederlage war die schwache Wurfquote der Bietigheimer. Insgesamt ließen sie 36 Bälle ungenutzt, wodurch sie die Möglichkeit verpassten, den Druck auf die Defensive von Lemgo zu erhöhen. Der Torhüter Urh Kastelic konnte gleich drei Siebenmeter parieren und stellte sich an diesem Tag als unüberwindbare Wand heraus. Die 17 Paraden des Lemgo-Keepers erhoben dessen Defensive auf ein neues Niveau, während die Schwaben nicht in der Lage waren, die Chancen, die sich ihnen boten, zu nutzen.

Iker Romero äußerte sich enttäuscht über die vielen vergebenen Chancen: „Wir haben zu viele freie Würfe liegen gelassen“, analysierte er die Leistung seines Teams. Auch die Defensive der Bietigheimer konnte nicht durchgängig überzeugen, was dazu führte, dass die Lemgoer den Abstand bis zur Halbzeit auf sieben Tore ausbauen konnten. Auch wenn Fredrik Genz mit 14 Paraden eine ansprechende Leistung zeigte, konnte er die Schwächen in der Abwehr nicht gänzlich kompensieren.

Hoffnungsschimmer und kritische Schlussphase

Mit Mitte der zweiten Halbzeit gab es einen kurzen Hoffnungsschimmer für die Bietigheimer, als Juan de la Peña den Rückstand auf 20:16 verkürzen konnte. Die Mannschaft war jedoch nicht in der Lage, diesen Aufwind zu nutzen und geriet erneut ins Hintertreffen. In der entscheidenden Schlussphase war der Akku der Spieler anscheinend leer. Romero stellte fest: „Meine Jungs waren in den letzten 15 Minuten einfach nur platt“. Dies führte dazu, dass die Lemgoer, angefeuert von ihrem Publikum, das Tempo erhöhten und die Bietigheimer defensive Schwierigkeiten hatten, diese Angriffe zu verteidigen.

Lemgo-Coach Florian Kehrmann hob hervor, wie wichtig die Qualität der Bankspieler war, die im zweiten Abschnitt entscheidend zur Dominierung des Spiels beitrugen. Die Taktik, mit vier Rückraumspielern zu agieren und aus der Tiefe zu kommen, gab den Lemgoern die Möglichkeit, kontinuierlich Druck auszuüben und die Bietigheimer Defensive auszuhebeln.

Ausblick: Das bevorstehende Schwabenderby

Mit der Niederlage gegen Lemgo bleibt die SG BBM Bietigheim vor dem bedeutenden Schwabenderby gegen den TVB Stuttgart unter Druck. Der Verlust hat die Bietigheimer auf einen Abstiegsrang zurückgeworfen und die Situation in der unteren Tabellenhälfte weiter verschärft. Trotz der ernsten Lage hat Iker Romero bereits klar gemacht, dass das Team nun den Fokus auf das nächste Spiel richten muss. „Das Spiel muss schnell aus dem Kopf“, betonte er in der Pressekonferenz.

Das kommende Spiel wird entscheidend sein, um die Chancen auf den Klassenerhalt nicht weiter zu schmälern. Die Spieler müssen sich nun zusammenreißen, die verletzten Akteure müssen ersetzt werden, und das Team braucht eine Rückkehr zu seinem Zenit, um eine Reaktion auf die aktuelle Situation zu zeigen.

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Markus Fischer

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