Veröffentlicht am von Jonas Keller
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Pierrette Herzberger-Fofana, eine angesehene Literaturwissenschaftlerin und Politikerin, wird von der Stadt Erlangen mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Diese Entscheidung des Stadtrats ist eine Würdigung ihrer bedeutenden Beiträge zur Stadtentwicklung und ihrem unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Bildung. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist für den kommenden Herbst in einer feierlichen Sitzung des Stadtrats geplant und markiert einen wichtigen Moment in der Stadtgeschichte.
Herzberger-Fofana, die in Mali geboren wurde und in verschiedenen internationalen Metropolen studierte, hat einen einzigartigen Werdegang. Ihre Lehr- und Forschungsarbeit in Erlangen war stets mit einer Leidenschaft für Bildung und sozialen Wandel verbunden. Von 2005 bis 2019 war sie Mitglied des Erlanger Stadtrats und prägte die politische Landschaft der Stadt maßgeblich, insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Jugendhilfe. Besonders hervorzuheben ist ihre Initiative zur Einführung der „Black History Weeks“ in Erlangen, die 2015 ins Leben gerufen wurde und dazu beitrug, das Bewusstsein für die Geschichte und die Präsenz Schwarzer Menschen in Deutschland zu schärfen.
Zudem hat Herzberger-Fofana auf europäischer Ebene als Vertreterin im Europäischen Parlament von 2019 bis 2024 zahlreiche Impulse für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung gesetzt. Durch ihre wertvolle Arbeit als erste stellvertretende Vorsitzende im Entwicklungsausschuss hat sie sich in den internationalen politischen Dialog eingebracht, um die Anliegen von benachteiligten Gruppen nicht nur hörbar zu machen, sondern auch konkrete Lösungen zu fördern.
Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Erlangen vergeben kann und wird seit 1822 speziell für herausragende Verdienste um die Stadt verliehen. Mit der Ernennung von Herzberger-Fofana wird sie die zweite Frau in der Geschichte der Stadt, die diese Ehre zuteilwird, nach Dina Radkte im Jahr 2016. Bislang wurde die Auszeichnung insgesamt 55 Mal verliehen, wobei die Mehrheit der Ausgezeichneten Männer sind. Diese Tatsache unterstreicht die lange Tradition und das Engagement der Stadt, bedeutende Persönlichkeiten zu ehren, die sich in verschiedenen Bereichen für die Gemeinschaft einsetzen.
Die Ehrenbürgerwürde ist nicht nur eine symbolische Geste, sondern auch eine Anerkennung für das Lebenswerk und den Einfluss einer Person auf die Gesellschaft. Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein und das Erbe von Personen, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, lebendig zu halten.
Erlangen ist nicht nur durch politische Verdienste geprägt, sondern auch durch ein lebendiges kulturelles Leben, das sich insbesondere in den Schlossgartenkonzerten widerspiegelt. Diese Konzertreihe erfreut sich großer Beliebtheit und zieht verschiedene Altersgruppen in das malerische Ambiente des Schlossgartens. Die Kombination aus freiem Eintritt und einem facettenreichen musikalischen Programm macht diese Veranstaltung besonders reizvoll.
In der aktuellen Saison werden, aufgrund einer angespannten Haushaltslage, nur vier Konzerte anstelle der üblichen acht angeboten. Diese Änderungen dürfen allerdings nicht über den hohen Stellenwert der Konzertreihe hinwegtäuschen. Mit der Eröffnung am 11. Mai wird Oberbürgermeister Florian Janik die Zuhörerschaft willkommen heißen. Die Band „Radio Europa“ wird den musikalischen Auftakt gestalten und verspricht ein abwechslungsreiches Programm, das verschiedene Musikrichtungen umfasst und zum Mitmachen einlädt.
Die Schlossgartenkonzerte sind ein Beispiel für die kulturelle Vielfalt, die Erlangen zu bieten hat. Sie fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern schaffen auch einen Raum für den Austausch und die gegenseitige Freude an der Musik.
Ein weiteres soziales Engagement zeigt sich im Katastrophenschutz, wo die Partnerstädte Erlangen und Beşiktaş ihre Zusammenarbeit intensivieren. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei wurde die Notwendigkeit für verbesserte Katastrophenschutzmaßnahmen offensichtlich. Beide Städte haben sich darauf verständigt, gemeinsam an der Ausbildung und Aufstellung einer Suchhundestaffel zu arbeiten. Diese Initiative ist besonders wichtig, um im Ernstfall schnell und effektiv Hilfe leisten zu können.
Die Delegation aus Erlangen, die Beşiktaş im April besuchte, hatte die Möglichkeit, sich von den bestehenden Strukturen und der Ausbildung im Katastrophenschutz zu überzeugen. Die Erfahrungsberichte über die Schulung im Erdbebenverhalten und die Impressionen von tatsächlichen Beben verdeutlichen, welche Herausforderungen und realen Gefahren in dieser Region bestehen.
Das Engagement Global und die Mercator Stiftung unterstützen diese Projektion im Rahmen des Programms ORTAK, was „zusammen“ bedeutet – ein Ausdruck für die Verbundenheit und Entschlossenheit beider Städte, ihre Fähigkeiten und Ressourcen zusammenzuführen, um die Resilienz gegen Naturkatastrophen zu stärken.
Neben den besonderen Projekten, die die Stadt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, wird auch weiterhin viel Wert auf die fortlaufende Bildung und persönliche Entwicklung gelegt. Die Volkshochschule Erlangen veranstaltet im Mai eine Reihe von Vorträgen zur Finanzplanung, die gezielt auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind. Diese Veranstaltungen laden dazu ein, über Geld, Finanzen und Investitionen nachzudenken und das Wissen in diesen Bereichen zu vertiefen.
Indem die Volkshochschule spezialisierte Angebote schafft, wird eine wertvolle Plattform geboten, um das Vertrauen in finanzielle Themen zu stärken und entsprechend zu handeln. Diese Programme sind besonders wichtig, um finanzielle Bildung zu vermitteln und Frauen zu ermutigen, ihre eigene finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten.
Insgesamt ist die Stadt Erlangen ein Standort der Vielfalt, der nicht nur durch herausragende Persönlichkeiten, sondern auch durch kulturelle und bildungspolitische Angebote besticht.
Quelle: https://www.wiesentbote.de/2025/05/03/rathausreport-der-stadt-erlangen-vom-2-mai-2025/
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