Herztransplantation: Lebensretter für schwer herzkranke Patienten

Herztransplantation ist die letzte Hoffnung für schwerkranke Patienten. Informieren Sie sich über das Verfahren, Organspende und die Bedeutung für Betroffene.

Herztransplantation: Letzte Hoffnung für Schwerstkranke

Derzeit warten 24 Menschen, darunter auch fünf Kinder, am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg auf ein neues Herz. Diese erschreckende Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit und die Bedeutung einer Herztransplantation, die oft die einzige Überlebenschance für schwer herzkranke Patientinnen und Patienten darstellt. Prof. Dr. Oliver Dewald, Direktor der Herzchirurgischen Klinik des Uniklinikums Erlangen, wird in seiner Bürgervorlesung die aktuellen Möglichkeiten in der Herzchirurgie sowie die Notwendigkeit der Organspende thematisieren.

Die Notwendigkeit der Transplantation

Herzkrankheiten können unterschiedliche Ursachen haben, wie etwa fortgeschrittene Herzschwäche, schwere angeborene Herzfehler oder das Versagen von künstlichen Herzunterstützungssystemen. Diese Systeme, auch bekannt als Kunstherzen, bieten zwar vorübergehende Entlastung für das kranke Organ, sind jedoch keine langfristige Lösung. Sie erhöhen das Risiko für ernsthafte Komplikationen wie Infektionen, Blutgerinnsel und Schlaganfälle und schränken zudem die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein. In vielen Fällen bleibt den behandelnden Ärzten und den Patientinnen und Patienten nichts anderes übrig, als den komplizierten und oft emotional belastenden Weg einer Herztransplantation zu gehen.

Prof. Dewald wird in seinem Vortrag den Zuhörenden erläutern, unter welchen Bedingungen eine Herztransplantation notwendig wird. Die Entscheidung für oder gegen eine Transplantation ist oft komplex und erfordert eine umfängliche medizinische Untersuchung sowie eine eingehende Beratung der Patienten über alle möglichen Risiken und Chancen.

Der Weg zur Herztransplantation

Die Schritte, die vor, während und nach einer Herztransplantation notwendig sind, werden in der Bürgervorlesung ebenfalls im Fokus stehen. Der gesamte Prozess beginnt lange bevor das eigentliche Organ transplantiert wird. Zunächst erfolgt eine detaillierte Evaluierung des Gesundheitszustands sowie der Lebensumstände der Patienten. Dies beinhaltet Tests zur Bestimmung der körperlichen und psychischen Belastbarkeit, da eine Transplantation und die anschließende Nachsorge herausfordernd sind und eine hohe Disziplin sowie regelmäßige ärztliche Kontrollen erfordern.

Während der Operation selbst wird das kranke Herz entfernt und durch das gesunde Spenderherz ersetzt. Diese hochkomplexe Prozedur erfordert nicht nur chirurgisches Geschick, sondern auch koordiniertes Teamwork von Ärzten, Pflegepersonal und anderen Fachleuten. Nach der Transplantation steht die intensive medizinische Betreuung im Vordergrund. Patienten müssen sich lebenslang einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, um Abstoßungsreaktionen des Körpers zu vermeiden, was wiederum die Anfälligkeit für Infektionen erhöht.

Bedeutung der Organspende

Ein zentrales Thema, das Prof. Dewald ansprechen wird, ist die Wichtigkeit der persönlichen Haltung zur Organspende. Trotz der Fortschritte in der Herzchirurgie bleibt die Zahl der verfügbaren Spenderorgane hinter der Nachfrage zurück. Viele Menschen haben keine klare Meinung zur Organspende oder sind unsicher, ob sie im Falle ihres Todes Spender werden möchten. Prof. Dewald wird dazu aufrufen, sich aktiv mit dieser Frage auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, wie die eigene Entscheidung nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben anderer beeinflussen kann.

Die Förderung des Bewusstseins für die Organspende kann entscheidend dafür sein, dass mehr Spenderorgane zur Verfügung stehen und somit die Wartelisten an Transplantationszentren verkürzt werden. Informationen über die Möglichkeit der Organspende, vorgefertigte Spenderausweise sowie die gesetzlich geregelte Entscheidungslösung könnten in diesem Zusammenhang wichtige Hilfen bieten.

Teilnahme und Nachverfügbarkeit

Die Bürgervorlesung von Prof. Dr. Oliver Dewald findet in der Klinik für Medizin im Ulmenweg 18 in Erlangen statt und der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, was die Teilnahme für alle Interessierten erleichtert. Für diejenigen, die den Vortrag nicht live erleben können, wird eine Aufzeichnung etwa eine Woche nach der Veranstaltung in der Mediathek zum Abruf und Download bereitgestellt.

Durch Veranstaltungen wie diese wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung geleistet, sondern auch ein Raum geschaffen, in dem Betroffene sowie deren Angehörige und Interessierte anschaulich über Herztransplantationen und Organspenden informiert werden – Themen, die oft mit vielen Fragen und Unsicherheiten behaftet sind. In einem Bereich, in dem technologische Fortschritte und menschliche Schicksale eng miteinander verflochten sind, ist der Dialog über Lösungen und die Rolle der Gesellschaft von essenzieller Bedeutung, um die Lebensqualität und die Überlebenschancen für Menschen mit schweren Herzkrankheiten zu verbessern.

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Jonas Keller

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