Serielle Quartierssanierung für klimaneutrale Stadtentwicklung

Die GEWOBAU Erlangen und das als Generalübernehmer auf die serielle Sanierung von Mehrfamilienhäusern spezialisierte Unternehmen ecoworks (www.ecoworks.tech)

Serielle Quartierssanierung als Schlüssel zur klimaneutralen Stadtentwicklung

Im Heinrich-Hertz-Quartier in Erlangen-Bruck wurde ein bemerkenswertes Projekt zur seriellen energetischen Sanierung abgeschlossen, das sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 132 Wohneinheiten auf den KfW-Effizienzhausstandard 55 EE brachte. Dieses Vorhaben, durchgeführt von der GEWOBAU Erlangen in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ecoworks, ist eines der größten seiner Art in Deutschland und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer klimaneutralen Stadt dar. Die erfolgreiche Umsetzung zeigt, dass serielle Sanierungen nicht nur mögliche Energiesparmaßnahmen darstellen, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur CO₂-Reduktion leisten können.

Herausforderungen traditioneller Wohnbestände

Die Ausgangsbedingungen im Heinrich-Hertz-Quartier waren alles andere als optimal. Viele Bestände in Deutschland leiden unter einem hohen Sanierungsstau sowie veralteter Haustechnik, die erhebliche Energieverluste verursachen. Hier kam der Ansatz der seriellen Sanierung ins Spiel, der die homogene Gebäudeform des Quartiers als Vorteil ergab. Durch das einheitliche Design und die darauf abgestimmte Sanierung konnten die Herausforderungen nicht nur effizient angegangen, sondern auch die Möglichkeiten der Infrastruktur besser genutzt werden. Die GEWOBAU hatte das ehrgeizige Ziel, den Wohnwert deutlich zu steigern und die Immobilien für zukünftige Generationen zu wappnen – ein Ziel, das durch den Ansatz der seriellen Sanierung realisiert werden konnte.

Effiziente Ansätze durch industrielle Vorfertigung

Ein zentraler Aspekt der Sanierung war die Verwendung industriell vorgefertigter Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise. Diese Module sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch praktisch und zeitsparend. Sie beinhalten bereits alle notwendigen Komponenten wie Dämmung, neue Fenster, elektrisch steuerbare Rollläden, sowie dezentrale Lüftungselemente. Diese integrierte Herangehensweise sorgt für eine präzise Montage und minimiert die Bauzeit erheblich. Die neuen Fassadenelemente sind nicht nur funktional, sondern werten zudem die Gebäude durch eine moderne Verkleidung in Holzoptik ästhetisch auf. Damit wird die Wohnqualität für die Mieter nachhaltig verbessert und das Quartier erhält ein ansprechenderes Erscheinungsbild.

Serielle Sanierung: Ein Modell für die Zukunft

Emanuel Heisenberg, Gründer und CEO von ecoworks, betont die Bedeutung des Projekts und die Vorzüge der seriellen Sanierung in großen Wohnquartieren. Die standardisierten Prozesse und die effiziente industrielle Vorfertigung ermöglichen eine rapide Umsetzung, die sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig ist. Dies sind essentielle Faktoren, um die Energiewende im Gebäudesektor zu beschleunigen und die drängenden Klimaziele zu erreichen. Die serielle Sanierung wird zunehmend als wesentlicher Schlüssel zu einem ökologisch verantwortungsvollen Wohnungsbau erkannt.

Klimaziele und nachhaltige Stadtentwicklung im Blick

Mit der Erreichung des KfW-Effizienzhausstandards 55 EE werden die sanierten Gebäude zu Vorreitern im CO₂-Reduktionsprozess, nicht nur für Erlangen, sondern als Beispiel für andere Städte. Tobias Stöhr, Geschäftsführer der GEWOBAU Erlangen, unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts in Zusammenhang mit den Klimazielen der Stadt. Der Abschluss dieser Sanierung steht für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung, die im Einklang mit ökologischem Bewusstsein und Effizienzmaßnahmen steht. Besonders die Planungsphase erfordert eine exzellente Koordination und technische Präzision, um die Vorteile der seriellen Sanierung voll auszuschöpfen.

Fazit: Eine innovative Lösung für Deutschland

Das Projekt im Heinrich-Hertz-Quartier illustriert eindrücklich, dass serielle Sanierungen zu einer machbaren Lösung für die klimaneutrale Bestandssanierung heranwachsen können. Die Kombination aus innovativen Ansätzen, industrieller Vorfertigung und klarem Projektmanagement macht diese Methode nicht nur effizient, sondern auch skalierbar. Wenn Städte und Wohnungsbaugesellschaften diese Beispiele der nachhaltigen Stadtentwicklung als sichtbares Modell betrachten, könnte dies weitreichende positive Auswirkungen auf die Energiewende im gesamten Land haben. So wird die serielle Sanierung zu einem integralen Bestandteil moderner Stadtplanung, die sich den Herausforderungen des Klimawandels aktiv stellt.

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Jonas Keller

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