Politischer Bürgerentscheid zur Wohnnutzung in Erlangen

Der Stadtrat hat die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens bestätigt. Am 29. Juni entscheiden die Erlanger über den Erhalt der Wohnnutzung in einem zentralen Stadtviertel.

Einleitung: Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung

Am 29. Juni 2025 sind die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlangen aufgerufen, über das Bürgerbegehren „Wohnraum in Hindenburgstraße und Umgebung erhalten“ abzustimmen. Ziel des Begehrens ist es, die bestehende Wohnnutzung in einem zentralen Stadtviertel zu sichern und eine Umwidmung zu anderen Nutzungsformen zu verhindern. Der Stadtrat hat die Zulässigkeit des Begehrens bestätigt, nachdem die erforderliche Anzahl an Unterschriften gesammelt wurde.

Hintergrund: Die Bedeutung des Bürgerentscheids

Das betroffene Gebiet umfasst die Hindenburgstraße sowie angrenzende Straßen wie die Bismarckstraße und Universitätsstraße. Hier stehen zahlreiche historische Wohngebäude, deren Erhalt für viele Anwohner von großer Bedeutung ist. In den letzten Jahren gab es jedoch vermehrt Bestrebungen, diese Flächen für gewerbliche Zwecke oder Neubauten umzuwidmen. Das Bürgerbegehren zielt darauf ab, diese Entwicklung zu stoppen und den Charakter des Viertels als Wohngebiet zu bewahren.

Der Weg zum Bürgerentscheid

Um einen Bürgerentscheid zu ermöglichen, mussten mindestens 4.228 gültige Unterschriften gesammelt werden – eine Hürde, die mit insgesamt 5.249 eingereichten Unterschriften deutlich überschritten wurde. Nach Prüfung durch das Wahlamt erklärte der Stadtrat das Begehren für zulässig. Die Abstimmung wird nun am 29. Juni stattfinden, da dieser Termin nach den Pfingstferien liegt und eine hohe Wahlbeteiligung erwartet wird.

Auswirkungen und politische Debatte

Der Bürgerentscheid hat bereits jetzt eine lebhafte politische Debatte ausgelöst. Befürworter argumentieren, dass der Erhalt von Wohnraum in zentralen Lagen essenziell sei, um bezahlbares Wohnen und eine soziale Durchmischung der Stadt zu gewährleisten. Kritiker hingegen sehen die Gefahr, dass durch eine strikte Begrenzung der Nutzungsarten dringend benötigte Investitionen und Modernisierungen ausbleiben könnten. Die Entscheidung am 29. Juni wird zeigen, welche Richtung die Stadtentwicklung in diesem Bereich nehmen wird.

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Jonas Keller

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